Nun ist es ja so, dass Weimar sich ähnlich wie Erfurt in einem Tal befindet, weshalb uns Einheimische schon Mut gemacht hatten, dass „hier immer alles anders“ in Bezug auf das Wetter ist.
Zusammenfassend betrachtet hätte es für uns nicht besser laufen können. Pünktlich um 18 Uhr, als wir laut Ordnungsamtstraßenmusik verordnungszettel sowieso hätten aufhören müssen, fing es an zu regnen. Zuvor waren wir zwar auch etwas kalt erwischt worden, allerdings nicht vom Regen, sondern von den Ordnungshütern der Stadt höchstpersönlich (daher auch der…ich wiederhole dieses Wort nicht nochmal…).
Das Problem war einer der größten Dichter und Denker überhaupt bzw. nicht er höchstpersönlich, also vielleicht schon, aber strenggenommen eher sein Wohnhaus.

Paragraph 2 – an folgenden Standorten ist Straßenmusik nicht zulässig:
– Schillerstraße (vor dem Schillerhaus)

Nichtsdestotrotz sind wir der Aufforderung natürlich nachgekommen, denn Herr Schiller soll natürlich nicht gestört werden, wer will das schon in Phasen kreativer Ekstase. Nein, im Ernst, wir haben das trotz dieser ironischen Andeutungen natürlich nicht persönlich genommen, sondern vielmehr eine längere Essenspause eingelegt, denn – zweites Problem:

Paragraph 1 – Musizieren ist nur zu folgenden Zeiten gestattet:
a) Montag bis Freitag von 10-12 und von 15-18 Uhr.
b) Samstag von 10-12 und von 15-16.30 Uhr.
c) Samstags in der Vorweihnachtsszeit von 10-12 und von 15-19 Uhr (ab Sonnabend vor dem 1. Advent)
d) An Sonn- und Feiertagen ist Straßenmusik nicht gestattet.

In diesem Sinne haben wir uns vorbildlich an Paragraph 1a) gehalten und exakt 15 Uhr weitergespielt – irgendwie war es ein bisschen wie Silvester, frei nach unseren Vorstellungen, dass die Inhaber der Geschäfte, denen wir schräg gegenüber standen mit dem Anschlag des Sekundenzeigers unsere erste Akkordfolge vernehmen können.

Fazit: Wir hatten Spaß und Weimar hat seinem Namen als Kulturstadt alle Ehre gemacht, vielen vielen Dank für die netten Menschen. Auf der nächsten Sommertour kommen wir gerne wieder.