Ein Traum war das Erwachen inmitten von sonnenbeschienenen Häuschen, die ein pflichtbewusster Hahn mit seinem morgentlichen Gruß sanft, aber doch bestimmt zu Demselben aufforderte. Vielen Dank an Familie Heim für ein ausgiebiges Frühstück und die netten Erfolgswünsche, die grandios Wirkung fanden.

So verschlafen, wie dieser kleine Ort Suhl auch wirken mag, ist er tatsächlich nicht, das können wir mit bestem Gewissen behaupten. Es gibt hier immerhin eine längere Einkaufsstraße mit einen Bäcker, der sein Handwerk mit dem Meisterbrief an der Wand versehen, auch optisch zu verstehen gibt. Außerdem die Erkenntnis, dass gute Fischbrötchen nicht unbedingt 2,99 Euro kosten müssen, liebe Freunde von Nordsee. Die obligatorischen Fundraising-Aktionisten sind natürlich auch vertreten und auch wenn Suhl an Sehenswürdigkeiten von den Hochzeiten der Waffenindustrie profitiert, lohnt es sich auch für Reinhard Mey im hiesigen Kongresszentrum gleich zwei Tage seiner diesjährigen Tour zu verbringen.
Letztlich fällt also (auch aufgrund des guten Feedbacks „endlich mal gute Musik in Suhl“ – vielen Dank dafür), der offizielle Entschluss diese Stadt fest in unsere zukünftige Straßentourplanungen einzubeziehen.

Ebendies trifft auch für die Stadt zu, welche unser nächstes Ziel nennen dürfen. Hier lebten, soviel der Name verspricht, einst Dichter und Denker und so viel anders würden wir uns eigentlich ja auch nicht bezeichnen, also sind wir genau richtig in – natürlich – Weimar.
Wir wurden sehr liebevoll in Empfang genommen und dürfen die nächsten beiden Nächte bei den Eltern von M. verbringen.
Am Abend erste Bilder angeschaut, Abendbrot im grünen Garten, der zum Glück nicht von Akkuratesse verstaubt wirkt, Betten nicht aus Stroh, aber direkt unter dem Dach. Wir fühlen uns heimisch und können morgen, sofern das Wetter mitmacht (im Moment gewittert es gewaltig), gut erholt unseren vierten Tourtag angehen. Fortsetzung folgt.